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Was wenn ich nicht glauben kann?
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Aus einem persönlichen Emailverkehr
Januar 2010
Guten Morgen Herr Schwab
Ich habe mich sehr über ihre Antwort gefreut. Sie bestätigen, was ich glaube, über den Glauben zu wissen. Nun steckt aber genau hier das Problem: Ich scheine einfach nicht fähig zu sein, zu glauben. Sie können jetzt natürlich argumentieren, dass ich jeden Tag sehr viele Sachen glaube, ohne sie gross zu hinterfragen. Ich glaube, dass der Bus fährt, ich glaube, dass die Vorlesung stattfindet und so weiter. Allerdings habe ich bei all diesen Sachen schon erlebt, dass sie sich generell so verhalten, wie ich es erwarte. Noch wesentlicher ist, dass dies nur kleine Sachen sind und wenn sie nicht eintreffen, dann habe ich nicht viel verloren. Aber etwas einfach glauben zu können, was unweigerlich meinen ganzen Lebenswandel und das ewige Leben nach dem Tod betrifft, das schaffe ich einfach nicht.
Ich weiss, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht. Nun meine Frage an sie: Ist dies nicht unfair? Leute die nicht einfach so glauben können, landen unweigerlich in der Hölle. Aber wirklich dafür können wir nichts, wir sind einfach so.
Freundliche Grüsse, I. N.
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Guten Tag Herr N.
März 2010
Ja, ich verstehe was Sie meinen. Und ich denke, dass ich Ihnen Mut machen kann. Denn sehr viele Menschen die meinen, dass sie nicht glauben können sind in Wirklichkeit auf sehr gutem Weg. Wenn Sie nicht Jesus aktiv ausweichen und Ihm ins Gesicht widerstehen, dann wird Er Sie finden. Auch allen Menschen die nie von Seinem Namen und nie von Seinem Evangelium gehört haben stellt Er sich in den Weg. Wenn Sie Ihn nicht ganz bewusst ablehnen, dann wird Er Sie finden und Gemeinschaft mit Ihnen haben und Sie mit Ihm. Beten Sie nur das eine kleine Gebet: Herr Jesus, sei mein Gast und lehre mich beten. Und ich versichere Ihnen, dass Sie kein eigenes Geld in die Ehe mit dem Sohn Gottes mitbringen müssen! Sie brauchen keinen eigenen Glauben. Wenn Sie nicht zu stolz sind sich beschenken zu lassen, dann werden Sie erfahren, dass Er selber für Sie geglaubt hat.
Er selber, Jesus, hat für Sie ein heiliges, unfehlbares Menschenleben gelebt. Er selber hat für Sie geglaubt. Er selber ist für Sie gestorben. Und Er selber ist für Sie auferstanden. Wenn Sie Ihn nicht daran hindern, dann wird Er in Ihnen und an Ihrer Stelle für Sie glauben. Christ zu sein aus eigener Kraft und eigenem Glauben ist nicht schwierig sondern gänzlich unmöglich! Darum will Er selber in Ihnen leben, dass nicht mehr Sie selber, sondern Jesus sein Leben in Ihnen lebt (Galater 2,20). Wenn WIR aus eigener Kraft glauben könnten, dann hätte Jesus nicht für uns sterben müssen. Wenn IN UNS auch nur ein kleiner Funke guten Glaubens gewesen wäre, dann wären wir nie wirklich verloren gewesen
Genau das ist der Unterschied zwischen dem Evangelium und den von Menschen erfundenen Religionen:
Dass wir nicht selber besser werden müssen sondern dass ER für uns Mensch geworden ist und dass ER für uns geglaubt und Gott vertraut hat. Kein Mensch ist zu schwach um von Jesus erfasst zu werden. Aber sehr viele Menschen sind zu "stark", zu "gut" und zu "intelligent" und "stolz" um zuzulassen, dass ihnen die Augen für ihre eigene Schwäche geöffnet werden.
Ganz sicher, jeder Mensch ist "einfach so wie er ist". Von uns aus sind wir alle wie der kalte Mond der die Erde umkreist: Wird er nicht von der Sonne beschienen, so bleibt er kalt und dunkel. Scheint aber die Sonne auf ihn, so leuchtet er. Und so ist es auch bei uns: Alles was wir tun müssen ist uns der Sonne, der Liebe Gottes, Seinen Worten die Er zu uns spricht auszusetzen. Genau so wie wenn man eine Kur macht: Man muss nicht mehr tun als sich den wärmenden Sonnenstrahlen, dem guten Thermalwasser, der frischen Höhenluft auszusetzen und den Alltag loslassen. Es ist nicht notwendig, dass wir verstehen WIE die Sonne wirkt oder welche Mineralien das gesunde Wasser enthält, wir müssen noch nicht einmal daran glauben, dass die Worte der Bibel uns gut tun; denn das Evangelium ist kein Placebo
Lesen Sie einen Abschnitt aus dem neuen Testament der Bibel, sagen Sie Jesus was Sie beschäftigt und dann bitten Sie Ihn jede Tag aufs Neue in Ihr Leben zu kommen. Sagen Sie es Ihm, wenn Sie nicht glauben können, wenn Sie Zweifel haben und sagen Sie es Ihm auch, wenn es Ihnen gut geht, wenn Sie oder andere Menschen Probleme haben, wenn Sie sich mit ihnen freuen und wenn Sie mit ihnen leiden
Ja, so einfach hat Gott uns das Leben eingerichtet! Nur einen einzigen Hacken hat die Sache:
Sie werden nicht darum herum kommen Ihren Mitmenschen bedingungslos zu vergeben, was diese an Ihnen schuldig geworden sind. Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Diesen einen Satz aus dem Vaterunser müssen Sie immer wieder bewusst aussprechen. Wenn Sie meinen nicht glauben zu können, so ist das nicht weiter schlimm. Alles was SIE von sich aus tun müssen: Sie müssen bereit sein Ihren Mitmenschen zu vergeben. Ich weiss, dass das nicht immer sogleich gelingt! Aber arbeiten Sie daran und Sie werden sehen, dass SIE SELBER zu allererst befreit werden, wenn Sie diejenigen loslassen die an Ihnen schuldig geworden sind
Und nun noch etwas zum Verlorengehen:
Kein Mensch wird zufällig da geboren wo er/sie das Licht der Welt erblickt. Und von keinem Menschen wissen wir die allerletzten, unausgesprochenen Gedanken bevor er/sie stirbt. Selbstverständlich können und sollen wir für andere Menschen beten, aber in Ordnung bringen müssen wir nur unser eigenes Leben. Und auch das müssen wir nicht aus eigener Kraft. Das einzige was WIR tun müssen: Wir müssen unseren Blick auf das Kreuz richten und uns den wärmenden Sonnenstrahlen des Geistes aussetzen. Dazu eine kleine Geschichte aus dem Alten Testament der Bibel (4. Mose 21, 4-9): Als die Israeliten sich während ihrer Wüstenwanderung einmal mehr gegen Gott auflehnten, da liess Er giftige Schlangen in ihr Lager kommen. Das Volk schrie zu Moses und Moses schrie zu Gott. Gott aber sagte Moses, dass er eine eherne Schlange an einem Pfahl aufrichten soll und jeder der von einer Schlange gebissen wurde musste sich bloss umdrehen und auf die erhöhte Schlange sehen um von dem Schlangengift geheilt zu werden.
Ich glaube, dass sich diese Geschichte genau so zugetragen hat. Aber selbst wenn SIE das möglicherweise (noch) nicht glauben können es ist ein gutes Gleichnis: Alles was wir tun müssen ist, unseren Blick auf Jesus zu richten, wie Er am Kreuz unsere Schuld und unseren Unglauben getragen hat. Wenn wir das tun, dann gibt es kein Schlangengift des Unglaubens das uns etwas anhaben kann und wir gesunden, genesen und werden zu dem was wir eigentlich sind: Menschen. Ebenbilder Gottes. Für die ewige Gemeinschaft mit Ihm geschaffen... Er ist unser Element. Ohne Ihn uns ausser Ihm sind wir wie Fische an Land die verzweifelt nach Luft schnappen.
Wir Menschen brauchen mehr als Essen und Trinken und Vergnügen: Wir brauchen Gott um Mensch zu sein und ER SELBER hat den ersten Schritt getan, damit wir Gemeinschaft mit Ihm haben können. ER SELBER wird auch den zweiten und den dritten Schritt tun und Sie und mich vollkommen in Sein Bild umgestalten. Das brauchen wir jetzt noch nicht zu verstehen; und auch nicht aus eigener Kraft zu glauben: Vergeben nur WIR unseren Mitmenschen und setzen wir uns den wärmenden, erhellenden Strahlen des Evangeliums aus. Alles Weitere dürfen wir getrost Ihm überlassen
:-)
Wenn ich eine fremde Frau sehe und sie begehre, so habe ich in meinem Herzen die Ehe mit meiner eigenen Frau gebrochen. Aber ebenso breche ich mit meinem sündigen Leben, wenn ich auf Jesum schaue und nach Seiner Herrlichkeit begehre... Unstete Wesen sind wir Menschen und so spricht man vom geistlichen Atmen: Bekennen und loslassen vor Jesu Kreuz, das ist das Ausatmen. Und von der Gnade in Anspruch zu nehmen, das ist das Einatmen. Alles was WIR zu unserer Erlösung SELBER beitragen, ist die Schuld von der wir erlöst werden...
Mit herzlichen Grüssen, Roland Schwab
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