90  Inverse Retina

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Die lichtempfindlichen Zellen im menschlichen Auge befinden sich unter zwei Schichten von Nervenzellen. Dadurch, so glaubte man, würde das Licht durch die Nervenzellen abgeschwächt. Ein intelligenter Schöpfer hätte das besser konstruiert, war die gängige Meinung. Nun hat sich jedoch herausgestellt, dass die sogenannten Müllerzellen, von denen man bislang nur wusste, dass sie eine Stützfunktion haben, auch die Funktion hoch effizienter Lichtleiter erfüllen und so das Licht zwischen den Nervenzellen zu den lichtempfindlichen Zellen in der Retina weiterleiten. Da die lichtempfindlichen Zellen direkt über den Blutgefässen liegen, werden sie besser gekühlt und können zudem besser mit Energie versorgt werden.



Im menschlichen Auge enthalten die oberflächlich liegenden Schichten der Netzhaut Nervenzellen. Darunter befinden sich die lichtempfindlichen Zäpfchen und Konen. Weil nun die Nervenzellen über den Zäpfchen und Konen liegen, würden sie das Licht unter normalen Umständen abschwächen und die Sehkraft dadurch beeinträchtigen. Aus diesem Grund behaupteten die Evolutionsforscher, dass diese Anordnung nicht von einem intelligenten Schöpfergott geschaffen worden sein könne.

Neue Forschungsergebnisse am Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung der Universität Leipzig haben jedoch gezeigt, dass fast keine Streuung und fast kein Verlust des Lichtes im menschlichen Auge stattfinden. Sogenannte Müllerzellen leiten das Licht von der vorderen Netzhautoberfläche zu den Lichtsinneszellen in der hinteren Netzhaut, ähnlich wie bei einem Glasfaserkabel. Somit gelangt das Licht fast unabgeschwächt zwischen den Nervenzellen hindurch auf die lichtempfindlichen Zellen. Weil die Müllerzellen konisch sind, wird das Licht gesammelt statt zerstreut. Das bedeutet, dass die Sehfähigkeit durch diese Anordnung der Nervenzellen, Müllerzellen, Zäpfchen und Konen einen optimalen Wert erreicht (1).






Müllerzelle und kommerzielle Lichtleiter:

a)
  Dies ist das Bild eines winzigen Buchstabens, der nun zum einen auf einen kommerziellen Lichtleiter und zum anderen auf die Retina eines Meerschweinchens projiziert wird. Das Meerschweinchen hat dieselben Müllerzellen in der Retina wie der Mensch.

b)  Wiedergabe des Buchstabens mit kommerziellem Lichtleiter.

c)  Wiedergabe des Bildes mit den Müllerzellen des Meerschweinchens. Zum Vergleich: Der kleine weisse Strich ist 2 Hundertstelmillimeter lang.

d)  Schematische Darstellung des Lichtleiters (Querschnitt)

e)  Schematische Darstellung der Müllerzellen in der Retina des Meerschweinchens. Die schwarzen Zwischenräume sind gefüllt mit Nervenzellen.





Müllerzelle Versuchsaufbau:

a-d)  Experiment mit zwei optischen Fasern die auf die optische Achse ausgerichtet sind.

a)  Schematisches Bild des Laserstrahles.

b)  Schematisches Bild einer gefangenen Müllerzelle.

c)  Originales Bild der durch den Laserstrahl angeregten Fluoreszenz.

d)  Originales Bild einer gefangenen Müllerzelle in der Versuchsanordnung.

e-h)  Experimenteller Aufbau mit zwei optischen Fasern die absichtlich verschoben
wurden, so dass der Lichtstrahl nicht mehr auf die Mitte der empfangenden Faser zielt.

Die Diagramme zwischen den Bildern verdeutlichen die Messresultate:

In beiden Experimenten (optische Achse ausgerichtet/optische Achse verschoben) erhöht die Müllerzelle die Intensität des wahrgenommenen Lichtes. Besonders stark (um rund das 7-fache) tritt dieser Effekt zutage, wenn der Lichtstrahl verschoben ist.


















Querschnitt durch die Netzhaut:

Dank den transparenten Müller-Zellen mit ihren Lichtleitern erreicht alles Licht die Stäbchen- und Zapfenzellen. Die Blutgefässe sind nahe bei den Zellen, die am meisten Energie verbrauchen. Der Aufbau der Netzhaut ist optimal.



Dass die lichtempfindlichen Zellen zuunterst liegen, ist daher sinnvoll, weil diese Zellen am meisten Energie benötigen - womit sie optimal versorgt werden, weil sie direkt über den Blutgefässen liegen. Hinzu kommt, dass die Blutgefässe die lichtempfindlichen Zellen kühlen, was verhindert, dass die Retina durch infrarote Strahlung geschädigt wird (2). Beim Tintenfisch sind die Zellen umgekehrt angeordnet, weil der Tintenfisch im kühlen Wasser lebt. Hier ist es in der Tat sinnvoller, die lichtempfindlichen Zellen zuoberst zu platzieren, da der Augapfel vom Wasser gekühlt wird (3).

Kurzum: Der unterschiedliche Aufbau des menschlichen Auges und des Tintenfischauges gewährleistet für beide Lebewesen eine optimale Sehfähigkeit und deutet klar auf einen intelligenten und vollkommenen Schöpfer dieser beiden Systeme hin.


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(1)  Kristian Franze et al., Müller cells are living optical fibers in the vertebrate retina, herausgegeben von Luke Lee, University of California, Berkeley, CA, und vom wissenschaftlichen Beirat am 27. März 2007 angenommen, http://www.pnas.org/cgi/content/short/104/20/8287

(2)  Sylvia Baker, Seeing and believing, Genesis Agendum, 2004. S. 4.

(3)  Willian A. Dembski und J.M. Kushiner, Signs of Intelligence, Bazos Press, 2002, S. 216.

(Bild „Müllerzelle und kommerzielle Lichtleiter“)  http://www.pnas.org/cgi/content/full/0611180104/DC1#F5

(Bild „Müllerzelle Versuchsaufbau“)  http://www.pnas.org/cgi/content/full/0611180104/DC1#F5

(Bild „Querschnitt durch die Netzhaut“)  Sylvia Baker, Seeing and believing, Genesis Agendum, 2004.



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