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51 Erdöl, Kohle und versteinertes Holz
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Die Aussage, dass es lange Zeiträume braucht, damit Öl, Kohle oder versteinertes Holz entstehen kann, wurde experimentell widerlegt. Eine schnelle Entstehung von Öl wird bereits seit einiger Zeit experimentell erprobt, und im Jahr 2006 wurde bekannt, dass Kohle unter günstigen Umständen über Nacht entstehen kann. Zur Versteinerung von Holz sind bereits vor einigen Jahren Patente angemeldet worden. Versteinertes Holz wird beispielsweise für Tisch- und Kaminplatten produziert.
Entstehung von Kohle:
Aus einer Verlautbarung des Max-Planck-Instituts geht hervor, dass man Stroh, Holz, feuchtes Gras oder Laub über Nacht in Kohle umwandeln kann (1). Es wurde ein Verfahren vorgestellt, mit dem sich pflanzliche Biomasse ohne Umwege und komplizierte Zwischenschritte weitgehend vollständig in Kohlenstoff und Wasser umwandeln lässt. Das Verfahren nennt sich "hydrothermale Karbonisierung". Es funktioniert ähnlich wie ein Dampfkochtopf, nur bei höheren Temperaturen.
Das Kochrezept für Kohle ist verblüffend einfach: Ein Druckgefäss wird mit beliebigen pflanzlichen Produkten gefüllt, also etwa mit Laub, Stroh, Gras, Holzstückchen oder Pinienzapfen. Dazu kommen noch Wasser und etwas Zitronensäure. Dann wird der Topf geschlossen und das Ganze unter Druck für zwölf Stunden auf 180 Grad Celsius erhitzt. Nachdem die Mischung abgekühlt ist, wird der Topf geöffnet: Er enthält eine wässrige schwarze Brühe mit fein verteilten kugelförmigen Kohlepartikeln (Kolloiden). Sämtlicher Kohlenstoff, der in dem Pflanzenmaterial gebunden war, liegt nun in Form dieser Partikel vor - als kleine, poröse Braunkohle-Kügelchen.
Schnelle Entstehung von Kohle in der Natur:
Im Trias bzw. Jura sind Kohleschichten innerhalb von nur 25 bis 30 Jahren entstanden. Das ergibt sich aus den ovalen und kreisförmigen konzentrischen Polonium-Strahlungshöfen, die man darin gefunden hat. Polonium-210 hat eine Halbwertszeit von 138,4 Tagen. Wären die Strahlungshöfe vor der Komprimierung der Kohleschicht entstanden, so müssten sie ausschliesslich ovalförmig sein (2).
Entstehung von Erdöl:
Bei der Bildung von Sedimentbecken und darin liegenden Erdölvorkommen gehen Geowissenschaftler von langwierigen, bis zu Millionen Jahre währenden Prozessen aus. Dagegen zeigen Hydro-Pyrolyse-Laborexperimente an Erdölmuttergesteinen aus Sedimentbecken, dass bei entsprechend hohen Temperaturen oder geeigneten katalytischen Bedingungen sehr schnell Erdöl gebildet und ausgetrieben werden kann (3).
Wie die Geologen Borys M. Didyk und Bernd R.T. Simoneit berichten, besteht im Guaymas-Becken (im Golf von Kalifornien) eine 500m starke Ablagerung von Phytoplankton (freischwebende Meerespflanzen), aus der Erdöl entweicht (4). An der Oberfläche dieser Sedimente gibt es hydrothermale Kamine von 8-12cm Durchmesser, aus denen klares, heisses Wasser von 200°C austritt. Dieses Wasser führt Ölkugeln mit sich, die einen Durchmesser von 1 bis 2cm haben. Eingehende Untersuchungen ergaben, dass die Zusammensetzung dieses Öles gewöhnlichem Erdöl sehr ähnlich ist. Altersmessungen mit der Radiokarbonmethode ergaben 4'200-4'900 Jahre. Das Öl entsteht bei einer Temperatur von über 315°C und einem Druck von 200bar. Die Abschätzung der entstehenden Ölmengen ergab, dass sich die Verwertung des Öles lohnen würde, falls man es sammeln könnte.
Versteinerung von Holz:
Wenn Holz in Flüssen, Seen oder auch im Meer abgelagert und ausreichend schnell mit Sediment bedeckt wird, so kann ein entsprechendes Milieu zur Versteinerung entstehen. Ähnliches kann die Einbettung in vulkanischen Aschen und Tuffen nach einem Vulkanausbruch bewirken. Ohne Kontakt zum Luftsauerstoff laugen die Holzbestandteile im Lauf der Zeit aus und werden durch Mineralien aus der sie umgebenden Erde ersetzt.
Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, innerhalb von wenigen Tagen Holz versteinern zu lassen (5). Bei diesem Prozess wird das organische Material des Holzes nach und nach durch Mineralien - wie zum Beispiel kristallisierte Kieselsäure - ersetzt, sodass die ursprüngliche Struktur vollständig erhalten bleibt (6).
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(1) Wissenschaftsmagazin MaxPlanckForschung, Ausgabe 2/2006.
(2) Larry Vardiman, Andrew A. Snelling, Eugene F. Chaffin, Radioisotope und das Alter der Erde, Hänssler-Verlag, Holzgerlingen, 2004, S. 189-227.
(3) Thomas Herzog, Schnelle Erdölbildung durch hydrothermale Prozesse - Naturnahe Modellierung der Hydro-Pyrolyse und Beispiele aus der Lagerstättenkunde,Studium Integrale, April 2003, S. 20-27, http://www.wort-und-wissen.de/index2.php?artikel=sij/sij101/sij101-3.html
(4) Borys M. Didyk und Bernd R.T. Simoneit, Hydrothermal oil of GuaymasBasinand implications for petroleum formation mechanisms, Nature, Vol. 342, 2. November 1989, S. 65-69.
(5) Yongsoon Shin et al., Pacific NorthwestNational Labors, Richland, Advanced Materials, Vol. 17, S. 73.
(6) Hamilton Hicks, Mineralized sodium silicate solutions for artificial petrification of wood, US Patent Number 4,612,050, 16. Sept. 1986, S. 1-3.
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